GRAMMATIK MIT SINN UND VERSTAND


20 Kapitel deutsche Grammatik
für Fortgeschrittene


Wolfgang Rug und Andreas Tomaszewski
Klett Edition Deutsch
Inhaltsverzeichnis | Leckerbissen aus der Lesepause
GRAMMATIK MIT SINN UND VERSTAND. Der Titel möchte sagen: dieses Buch spricht bei denen, die damit lernen wollen, den Verstand an und die Sinne. Man hört oft, Grammatik, besonders die deutsche, sei pedantisch und langweilig. Wir meinen, Beschäftigung mit Grammatik ist intelligent und klug, sie erschließt die Schönheit der Sprache, und, last not least, sie macht Spaß. Das Buch möchte Verständnis für sprachliche Formen und Regeln schaffen, und es soll sensibel machen für die Verwendung der deutschen Sprache beim Schreiben wie beim Sprechen. Das Buch macht auch da noch weiter, wo "klare" Regeln kaum noch zu finden sind, wo die Sprache Klang, Schönheit und Stil hat. Ein Stück weit helfen dabei Regeln und Übungen, ein gutes Stück weit helfen die ernsten und die komischen Literatur-Texte.











































Inhalt


Vorwort 4
Kapitel
1. HABEN WOLLEN, SEIN KÖNNEN Grundverben 7
2. WENN ICH EIN VÖGLEIN WÄR' Konjunktiv II 29
3. VERLOREN UND WIEDERGEFUNDEN Verbformen 43
4. SICH ZEIT NEHMEN Zeit und Tempus 59
5. VOM FRESSEN UND GEFRESSENWERDEN Aktiv und Passiv 71
6. NEIN SAGEN LERNEN Negation 85
7. SÄTZE ÜBER SÄTZE Satzbau 99
8. ZWISCHEN DEN SÄTZEN Konjunktionen 111
9. KLEIN, ABER ... es - man - sich - da - so - zu 131
10. WAS DIE ANDEREN SAGEN Indirekte Rede und Konjunktiv I 145
11. FRAU NEHME Aufforderungen 157
12. FÜR UND WIDER Präpositionen 165
13. KOMPLEXITÄT UND LEICHTIGKEIT Nominalisierung 189
14. ALLE MEINE ENTCHEN Artikelwörter 213
15. DIE KLEINEN UNTERSCHIEDE Adjektive und Adverbien 227
16. GENAUER GESAGT Attribution 239
17. BITTE ZUR KENNTNIS NEHMEN Nomen-Verb-Verbindungen 251
18. PUNKT PUNKT KOMMA STRICH Orthographie und Zeichensetzung 263
19. WIESO DENN EIGENTLICHT? Redepartikel 281
20. IS AUCH WAS HÄNGENGEBLIEBM? Gesprochene Umgangssprache 297
Index 316
Quellennachweis 319
















































...aus Kapitel 2 WENN ICH EIN VÖGLEIN WÄR'



Lesepause
Trostlied im Konjunktiv

Wär' ich ein Baum, stünd' ich droben am Wald.
Trüg' Wolke und Stern in den grünen Haaren.
Wäre mit meinen dreihundert Jahren
noch gar nicht so alt.

Wildtauben grüben den Kopf untern Flügel.
Kriege ritten und klirrten im Trab
querfeldein und über die Hügel
ins offene Grab.

Humpelten Hunger vorüber und Seuche.
Kämen und schmölzen wie Ostern der Schnee.
Läg' ein Pärchen versteckt im Gesträuche
und tät sich süß weh.

Klängen vom Dorf her die Kirmesgeigen.
Ameisen brächten die Ernte ein.
Hinge ein Toter in meinen Zwergen
und schwänge das Bein.

Spränge die Flut und ersäufte die Täler.
Wüchse Vergißmeinnicht zärtlich am Bach.
Alles verginge wie Täuschung und Fehler
und Rauch überm Dach.

Wär' ich ein Baum, stünd' ich droben am Wald.
Trüg' Wolke und Stern in den grünen Haaren.
Wäre mit meinen dreihundert Jahren
nicht jung und nicht alt ...
Erich Kästner



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